Nichts los im Moritzsee?

Das erwies sich heute als klare Fehlbeurteilung des ehemaligen Kiessees.

Auf den ersten Blick dominierten lediglich einige Tausendblattbestände das ansonsten eher wie eine Mondlandschaft erscheinende Gewässer. Um das pulsierende Leben zu entdecken, mussten wir im von Badelustigen stark eingetrübten See doch sehr genau hinschauen. So galt es, manchen Stein umzudrehen und auch unter die Hinterlassenschaften der Strandgäste im Wasser zu schauen. Neben den größeren Schwärmen der jüngsten Barschgeneration konnten wir so Wasserasseln, Planarien und nur Millimeter große Schnecken samt Gelegen entdecken. Die knallroten – und hier sehr kleinen – Süßwassermilben bewiesen außerordentliche Schwimmfähigkeiten und waren nur schwer mit der Kamera einzufangen. Ansonsten leisteten die Dreikantmuscheln Schwerstarbeit und filterten, auf jedem Hartsubstrat siedelnd, mit ihren Schloten das Kiesseewasser. Im Übrigen fanden wir bis 19 Meter Tiefe Makrophyten und mystische Kreismuster – bevor wir bei Kaffee und Melone den Sommertag auf der Seeterrasse ausklingen ließen.