Mit „Tauchen für den Naturschutz“ beweisen engagierte Taucher, dass Tauchen und Naturschutz nicht nur Hand in Hand wirken, sondern sogar untrennbar miteinander verschmelzen können. Den Ausgangspunkt der Überlegungen dazu bildete die Tatsache, das Vorkommen und Häufigkeiten verschiedener Arten von Unterwasserpflanzen Auskunft über die Qualität der Gewässer geben können. Und das nicht ohne Grund: Wasserpflanzen halten in ihrer Vielfalt unsere Gewässer im ökologischen Gleichgewicht. Sie produzieren Sauerstoff, binden Nährstoffe, schützen das Sediment vor Aufwirbelungen und Nährstofffreisetzung. Sie bieten geschützte Lebensräume nicht nur für Wasserinsekten und Jungfische. Unterwasserpflanzen sind eine wichtige Basis und zugleich Indikatoren für saubere und „gesunde“ Gewässer.
Mitglieder des TAZA-Tauchclubs Naunhof waren nach einem Vorkurs 2015 am nordbrandenburgischen Stechlinsee und dem Spezialkurs 2017 am Naunhofer Moritzsee sachsenweit die ersten zertifizierten „Taucher für den Naturschutz“. Sie sind nunmehr in der Lage, während und nach ihren Tauchgängen anhand der vorgefundenen Wasserpflanzen und der Gewässerstrukturen eigenständig den Zustand des Gewässers zu beurteilen. Sie können die gängigsten Unterwasserpflanzen erkennen und bestimmen, die für einen intakten Gewässerlebensraum typischen Unterwasserpflanzen von solchen Arten unterscheiden, die Störungen und Beeinträchtigungen des Gewässers anzeigen, die Häufigkeit der einzelnen Pflanzenarten in der untersuchten Unterwasservegetation einschätzen sowie typische Habitatstrukturen und eventuelle Schäden erkennen und bewerten. Dabei werden die Beobachtungen bereits unter Wasser fotografiert, Pflanzenproben entnommen, bestimmt und herbarisiert sowie alle Ergebnisse in standardisierten Untersuchungsbögen dokumentiert.
In unserer einheimischen Gewässerlandschaft mit ihren gefluteten Tagebaurestlöchern, zahlreichen Kiesseen und Steinbrüchen konnten bislang sehr unterschiedliche Einschätzungen vorgenommen werden. Nachweisliche Beeinträchtigungen der Gewässerqualität können oftmals auf hochfrequenten Badebetrieb mit Mülleinträgen und Sedimentaufwirbelungen, zu starken, pflanzenvernichtenden Karpfenbesatz oder Nährstoffeinträge, unter anderem auch durch Anfütterung mit hochdosiertem Fischfutter, zurückgeführt werden. Bereits seit einigen Jahren arbeiten die Sporttaucher des TAZA-Tauchclubs hier auch mit dem Umweltamt des Landkreises Leipzig zusammen, mit dem sie ihre Aktivitäten abstimmen und die Ergebnisse austauschen.
Aktuelle Beiträge zum Projekt:
- Winterruhe im Grillensee 2. Februar 2021
- Auf Sammeltour 18. November 2020
- Überraschung im See 14. November 2020
- Kontrolle im Revier 21. August 2020
- Den Fleischfresser gefunden 9. August 2020
- Mit dem Paddelboot-Taxi unterwegs 6. August 2020
- Planänderung wegen Nebels 4. August 2020
- Lebendige Vielfalt 28. Juli 2020
- Im Urstromtal der Mulde 22. Juli 2020
- Hinein ins Flockenmeer 20. Juli 2020
- Viele kleine Krebse 17. Juli 2020
- Überraschende Vielfalt 5. Juli 2020
- Nichts los im Moritzsee? 27. Juni 2020
- Edelkrebs-Parade 26. Juni 2020
- Reges Treiben unter Wasser 12. Juni 2020
- Mit Edelkrebsen unterwegs 5. Juni 2020
- Den Nachwuchs besucht 10. Mai 2020
- Der Fische Kreißsaal 6. Mai 2020
- Fischnachwuchs am Wachsen 30. April 2020
- Im Aquarium unterwegs 17. April 2020
- Sonne im Nebelmeer 1. April 2020
- Strahlende Frühlingssonne 19. März 2020
- Unter der Februarsonne 9. Februar 2020
- Audienz beim Barschkönig 29. Januar 2020
- Mit Edelkrebs und Stör 25. Januar 2020
- Frühlingswetter im Dezember 20. Dezember 2019
- Der Herbst hält Einzug 1. November 2019
- Das große Fressen 20. September 2019
- Noch immer zu warm 10. August 2019
- Im Teichmuschel-Bruch 26. Mai 2019
- Reiche Unterwasserflora 4. November 2017
- Sachsens erste Naturschutztaucher 30. Juli 2017