Unterm Algenteppich

Der heutige Tauchgang galt der Kontrolle der Edelkrebse in einem regionalen Kiessee.

Das Ergebnis war enttäuschend: Wir bekamen keinen einzigen Edelkrebs zu Gesicht. Auch in den bekannten Wohnröhren und Verstecken waren nicht ein einziges Antennenpaar oder eine Schere zu entdecken. Und daran war nicht die trübe Sicht schuld.

Insgesamt litt der Kiessee unter starkem Fadenalgenbewuchs. Die bildeten in flächiger Ausprägung eine stabile Matte, in die lediglich die Zebramuschelkolonien oder wühlende Fische Löcher produzierten. Gasentwicklungen unter den Matten führten zudem zu einem Aufreißen und gestalteten skurrile Skulpturengärten. Zudem fanden wir große Algenwolken, die sich bis in eine Tiefe von acht Metern erstreckten. An Makrophyten fanden wir lediglich zwei Laichkräuter.

Dafür gab es umso mehr Fische: Viele Kleinfischschwärme hielten sich in Ufernähe auf, gestört nur von großen und kleinen Hechten, die aus dem Schilfdickicht immer wieder in die Schwärme stießen und sich die Mägen füllten. Auch größere Barsche kreuzten unseren Weg, hielten aber sichere Distanz.